Dienstag, September 12, 2006

wer braucht schon ampeln



Es gibt Dinge, die glaubt man nur wenn man sie mit eigenen Augen gesehen hat. In diese Kategorie fällt definitiv auch das Verkehrsgeschehen in Peking. Alle fahren kreuz und quer, scheinbar ohne jegliche Ordnung im engeren Sinne. Verkehrszeichen und Ampeln gibt es zwar schon, sie haben aber oft allenfalls empfehlenden Charakter. Ansonsten gilt frei nach Darwin, die Stärkeren hupen und fahren einfach drauf los, die anderen müssen sich anpassen. Es gibt zwar fast überall Radwege, die werden aber auch von Autos und Fußgängern benutzt, außerdem kommen einem auf der eigenen Spur meistens noch andere Fahrräder entgegen.

Um euch einen kleinen Eindruck zu verschaffen, habe ich mich todesmutig ins Gewirr gestürzt und eine kurze Videodokumentation gedreht. Dazu muss ich sagen, dass das Videomaterial von Sonntag stammt und nicht während der Rush Hour aufgenommen wurde.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Köstlich!! Haben laut gelacht! Zu Maos Zeiten gab's übrigens mal ne Diskussion darüber, ob die Farbe ROT als Stopp-Signal auf Ampeln überhaupt geeignet sei wg. Farbe des Kommunismus, der Revolution etc. - wahrscheinlich sind sich viele Chinesen deshalb gar nicht im Klaren darüber, bei welcher Farbe sie eigentlich anhalten sollen ;-)
Some more videos, please!!

Anonym hat gesagt…

"There are nine million bicycles in Beijing" (Katie Melua) - nach Anschauen dieses Videos durchaus vorstellbar! :-)

Daniel hat gesagt…

Während der Kulturrevolution haben die Roten Garden zeitweise in vielen Städten den Rechtsverkehr aufgehoben, weil rechts als reaktionär galt. Außerdem sollte Rot die Farbe des Fortschritts sein, also eine Aufforderung zum Weitergehen. Daraufhin sind wohl chaotische Zustände ausgebrochen... die anscheinend bis heute anhalten ;)