Samstag, Oktober 28, 2006

blind blogger

Neues von der Zensur-Front: Während blogger.com noch einwandfrei funktioniert, ist anscheinend jetzt die gesamte blogspot-Domain gesperrt. Ich kann also noch posten, darf mein Blog aber offiziell nicht mehr lesen...

Donnerstag, Oktober 26, 2006

meine woche bisher

0 mal weggewesen
1 Exam
2 Assignments
3 Stunden Schlaf pro Nacht

Sonntag, Oktober 22, 2006

zurück im klassenzimmer

Es ist schon Sonntagabend und ich habe dieses Wochenende noch nichts gebloggt, was ja echt nicht geht. Womit ich eigentlich schon beim Thema bin. Der Uni-Alltag nimmt einen immer größeren Teil meiner Zeit ein. Es grenzt schon fast an so etwas wie ernsthaftes Studieren. Ich bin schon soweit, dass ich mir abends vornehme weniger zu trinken (was meist nicht gelingt) um morgens früh aufzustehen (was eigentlich nie gelingt), und sonntagabends liegt mein Investments-Buch aufgeschlagen vor mir, wenn ich eigentlich bloggen sollte.
Die Kurse in der Uni sind jedenfalls eine interessante Abwechslung zu dem was man aus Köln kennt: kleine Kurse statt Massenvorlesung, Gruppenarbeit statt einsames Auswendiglernen, Cases statt Theorie. Alles erinnert ein bisschen an Schule. Wir müssen Hausaufgaben abgeben, werden vom Professor unerwartet drangenommen, es gibt Klassenclowns, 5-Minuten-Pausen und 30-jährige MBA-Studenten fallen auch mal beim Kippeln vom Stuhl...


Campus und Classroom


Mensa

Donnerstag, Oktober 19, 2006

beijing impressions











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Samstag, Oktober 14, 2006

informationsfluss

Diese Woche gab es eine sehr begrüßenswerte Änderung in den chinesischen Bestimmungen zur Internetzensur. Wikipedia ist wieder normal verfügbar, was auch die Bearbeitung der Assignments erleichtern dürfte.

Donnerstag, Oktober 12, 2006

reality check und 303-dollar-placebo

Die Realität holt einen oft schneller ein als erwartet. Aber es konnte auch nicht immer so weitergehen. Andererseits, wieso eigentlich nicht. Bisher war das Auslandssemester wie eine angenehme Mischung aus ZEIT-Kultur-Leserreise und Klassenfahrt zum Ballermann. Es kam mir vor als würde die Sonne ständig scheinen, alle waren gut gelaunt, Schlaf erschien mehr als überflüssig, und die paar Vorlesungen konnten den Urlaubsalltag auch nicht ernsthaft gefährden.
Die harte Landung auf dem Boden der Tatsachen kam am Samstag. Es fing schon mit dem Wetter an. Aus den bisschen-zu-warmen-27°C wurden plötzlich hilfe-wo-ist-mein-Pulli-Temperaturen, und es hat geregnet (sehr seltene Sache in Peking). Außerdem hatten sich jede Menge unbearbeitete Assignments auf meinem Schreibtisch angesammelt während ich in den Wochen zuvor die Hälfte meiner Zeit in Nachtclubs und die andere Hälfte verkatert im Bett verbracht hatte. Im Kulturschock-Zyklus war ich sowieso schon in der Überdrussphase angelangt und zu allem kam noch hinzu, dass ich krank wurde. Kopfschmerzen, Schwindel, Fieber.
Am Dienstag entschied ich mich, die Selbstmedikation mit den homöopathischen Mitteln, die mir meine Mutter für die Reise eingepackt hat, aufzugeben und zum Arzt zu gehen. Da ich nicht mit traditionellen chinesischen Kräutermischern oder buddhistischen Gesundbetern herumexperimentieren wollte, fuhr ich ins International Medical Center. Dort bescheinigte mir Dr. Sun beste Gesundheit, Blutwerte perfekt, Leberwerte zu meinem Erstaunen auch im grünen Bereich. Wahrscheinlich müsse ich mich noch an die Umweltbedingungen gewöhnen. Am Empfang musste ich noch 303 Dollar bezahlen, aber es hat gewirkt. Als ich durch die Tür ging, fühlte ich mich schlagartig besser. The show can go on!

Sonntag, Oktober 08, 2006

wochenrückblick

Wegen des chinesischen Nationalfeiertags (1. Oktober) und der dadurch freien Tage (Vorlesungen wurden wohlgemerkt aufs Wochenende verlegt) war letzte Woche Zeit für ein paar Ausflüge.

Tiananmen am Nationalfeiertag
Es waren auch sehr viele Chinesen unterwegs - oder: warum man China nicht in der ersten Oktoberwoche bereisen sollte...



Freizeitpark
Hab leider keine Fotos davon, obwohl ich eigentlich unseren Mut hätte dokumentieren müssen. Die Achterbahnen sahen so aus, als wären sie vor 10 Jahren in Deutschland vom TÜV ausgemustert worden. Man brauchte schon SEHR viel Vertrauen in die chinesischen Wartungsarbeiten.

Ming-Gräber



Große Mauer
Mao hat anscheinend mal gesagt, dass man nur ein Mann ist, wenn man auf der Mauer gelaufen ist. I'm glad that's off my list now. Vielleicht wollte der alte Mao auch nur die Tourismusindustrie ein wenig ankurbeln...




Art Beijing
Ich war am Donnerstag bei der Eröffnung der großen Ausstellung für Moderne Kunst und überrascht, wie modern und weltoffen sich die chinesische Kunstszene gibt.


Freitag, Oktober 06, 2006

wieder weltverbunden

Nachdem ich tagelang von der restlichen Welt, von jeglicher globaler Kommunikation und von unzensierten westlichen Informationsquellen sowieso abgeschnitten war, funktioniert endlich mein Internet wieder! Was war passiert? Am Sonntag war irgendwie mein Pechtag. Nachdem ich vom völlig überfüllten (wg. Nationalfeiertag) Tiananmen zurückgekehrt war, musste ich feststellen, dass mein Fahrrad geklaut wurde. Zu Hause wartete dann der Super-GAU, das Internet wurde uns abgeschaltet, weil wir wohl für den Oktober nicht bezahlt hatten. Die Situation wurde dadurch verkompliziert, dass unsere Vermieterin verreist war und ich auf chinesisch nicht wirklich verständlich den Leuten mein Problem schildern konnte. Als bekennender Web 2.0-Junkie bekam ich natürlich sofort sämtliche Symptome von Entzugserscheinungen. Ich musste so archaische Dinge tun wie... ein Buch lesen. Ich habe dann nostalgisch an alte Zeiten zurückgedacht, als noch nicht jeder DSL hatte, als man sich mit den Mitbewohnern noch nicht über Skype unterhalten hat, als man seine Zeit noch sinnvoller zu verschwenden wusste als bei youtube oder studivz ...