Rohkost

Verhungern muss man in Peking wirklich nicht. Das kulinarische Angebot reicht von Garküchen an den Straßenecken der Hutongs (Hepatitis-Impfung wohl empfehlenswert) bis zu wirklich guten Restaurants. Lecker ist es meistens. Bisher am besten war das
Mittagsbuffet bei Matsuko. Für 6,80 EUR (inkl. Getränke) gibt es eine abgefahrene Auswahl an Sushi, warmem Essen und Nachtisch. Natürlich "all you can eat".
Auszeit

Vielleicht hätte ich mich beim Buffet doch etwas zurückhalten sollen. Der rohe Fisch liegt etwas schwer im Magen. Zum Entspannen in den nächstgelegenen Park. Hier ist es ruhiger. Der Großstadtlärm ist aus der Entfernung zwar noch zu hören, aber nicht mehr so aufdringlich, obwohl sich am Rande des Parks die Hochhäuser bedrohlich auftürmen.
Nach Maß
Kleider machen Leute. Das gilt auch in Peking. Und mögen auch Greenpeace-Aktivisten und Walldorfschullehrer noch ohne Anzug auskommen, ist es umso schwieriger für MBA-Studenten. Wir brauchen schon bei der Eröffnungsfeier am Sonntag evening dress. Also zum Schneider, nervige Preisverhandlungen auf sich nehmen und Stoff aussuchen. Überall ist man natürlich "best friend" und kriegt einen "special price", "cheaper for you". Wir lassen uns auf 95 EUR ein, für einen Cashmere-Anzug und zwei Hemden.
Goldgräber

Am Abend dann ins SOHO-Viertel, einem hochmodernen Bürohochhaus-Park, das mit seinen schicken Bars und Restaurants etwas von Düsseldorfer Medienhafen hat. Hier hat ein Hamburger ein deutsches
Restaurant aufgemacht, in dem zweitklassiges bayerisches Essen und Münchener Hofbräu angeboten wird und alle zwei Wochen der Praktikantenstammtisch der Außenhandelskammer stattfindet. Knapp 80 sind gekommen. Schon komisch in Peking unter lauter Deutschen zu sitzen. Fast alles Business-Studenten, die Motivation nach China zu gehen eine Mischung aus Lebenslauf-Optimierung, kulturellem Interesse und Goldgräberstimmung ob des chinesischen
Wirtschaftswachstums. Es wird "genetworkt" und viel bayerisches Bier getrunken. Wir brauchen endlich Visitenkarten.